Die Pressekonferenz

Am 23.10.2008 stellten wir bei einer Pressekonferenz Vertretern der Lokalpresse unsere Planungen für die Stationen Musterschule und Glauburgstraße vor, die einen Erhalt der U5 im Stadtbahnnetz ermöglichen.

Die zugehörige Pressemeldung finden Sie auf dieser Seite und können Sie auch als PDF-Datei herunterladen.

Alle uns bekannten Pressereaktionen finden Sie unter Presseschau.


RETTET DIE U5 ... UND DAS FRANKFURTER ÖPNV-NETZ

Eine barrierefreie Erhaltung der U5 ohne Hochbahnsteige in der Straßenmitte an den Stationen Musterschule und Glauburgstraße ist möglich

Frankfurt. Was tun mit einer U-Bahn, die abschnittsweise zur Straßenbahn wird im wahrsten Sinne des Wortes? Nach den Verkehrsplänen der sechziger Jahre wäre der Abschnitt zwischen Konstablerwache und Hauptfriedhof mittlerweile im Tunnel verschwunden. Hierfür hat aber seit Jahrzehnten niemand Geld in die Hand genommen. Die jetzigen Fahrzeuge kommen in die Jahre, und deren Verfahren, über Klappstufen einzusteigen, erfüllt nicht die modernen Anforderungen an Barrierefreiheit und ist auch für normal bewegliche Mitbürger unbequem.

Die Pläne der Stadtregierung

Zunächst kam man auf die Idee, entlang der Strecke 80 cm hohe Bahnsteige zu bauen. Schwierig würde dies an den Stationen Musterschule und Glauburgstraße, wo die Bahnsteige mittig auf der Eckenheimer Landstraße errichtet werden müssten. Das ist zwar nicht grundsätzlich ein Problem, allerdings wären die Bahnsteige sehr schmal ausgefallen, vor allem an der stark frequentierten Haltestelle Musterschule. Außerdem gab es Bedenken gegen einen 80-100 m langen Block in der Straße sowohl unter ästhetischen als auch unter praktischen Gesichtspunkten.

Nach dem Willen der schwarz-grünen Stadtregierung soll deshalb untersucht werden, ob die Strecke künftig mit Niederflurstraßenbahnen befahren werden kann. Damit handelt man sich aber nicht weniger Probleme ein. Da diese Fahrzeuge nicht an Hochbahnsteigen halten können und ein gemeinsamer Betrieb mit der Linie U4 im Tunnel nicht möglich ist, muss die Linie an der Konstablerwache enden, und zwar auf einem mehrere hundert Meter langen eingleisigen Abschnitt. Der in der Hauptverkehrszeit notwendige 5-Minuten-Takt lässt sich hierüber kaum abwickeln. Jede Verspätung führt zu einem Rückstau, der sich nicht mehr auflöst, sondern bald bis in die Eckenheimer Landstraße fortsetzt. Diese Erfahrung konnte man bereits in den Jahren 1980-1997 machen, als die U5 schon einmal unter Protesten der Bevölkerung zur Konstablerwache verkürzt wurde. Aus dieser Zeit kennen Fahrgäste der U5 auch schon den Umsteigezwang, sobald man weiter in Richtung Hauptbahnhof fahren will. Stadtauswärts ist gar ein Wechsel des Bahnsteigs über Fahrstühle oder Treppen notwendig. Dazu kommt eine Beschränkung der U5 auf 2-Wagen-Züge. Eine künftige Kapazitätserhöhung ist also nicht möglich, obwohl der Bedarf absehbar ist - schließlich ist seit Jahren eine Verlängerung zum Frankfurter Berg in Planung. Auch für das Liniennetz ist die Lösung im Hinblick auf die geplante U-Bahn ins Europaviertel unpraktisch.

Der Protest

Vor gut einem Jahr formierte sich die Initiative "Rettet die U5". Sie hält die aktuellen Pläne für die schlechteste aller denkbaren Lösungen für eine so hoch frequentierte Linie wie die U5. Die Beteiligten riefen zum Protest gegen die in der Bevölkerung noch weithin unbekannten Pläne der Stadt auf, sind aber auch bestrebt, konkrete Vorschläge anbieten zu können.

Die neue Lösung

Daher hat die Bürgerinitiative in Eigenregie alternative Lösungsansätze erarbeitet, wie die U5 als barrierefreie Linie auf dem gesamten Linienweg zwischen Preungesheim und Hauptbahnhof und für die geplanten Erweiterungen erhalten werden kann, ohne die wenig vorteilhaften und im Nordend vehement als Barrieren abgelehnten Mittelbahnsteige zu bauen. Die Vorschläge stießen bereits bei mehreren Gesprächen mit Vertretern verschiedener Parteien auf großes Interesse und wurden auch der VGF vorgestellt und übergeben.

Die Ideen

Die Grundidee für die problematischen Stationen Musterschule und Glauburgstraße basiert auf Trögen für die Schienen, wie sie in Stuttgart für den ebenfalls schwierigen Bau der Linie U15 erdacht wurden. Dafür werden einerseits Straße und Schienen um durchschnittlich 40-45 cm tiefer gelegt und andererseits die Bürgersteige inkl. Radweg und Bahnsteigbereich angehoben, um die Einstiegshöhe von 80 cm zu erreichen. In den Planungen der Initiative sind sowohl die Maße und Höchstneigungen für barrierefreie Zugänglichkeit als auch das Problem von Haus- und Seitenstraßeneinfahrten im Bereich der Stationen berücksichtigt.

Die jeweils in einen 25 Meter langen Teil und einen 50 Meter langen Teil aufgeteilten Bahnsteige stellen für 3-Wagenzüge des neuen Stadtbahn-Fahrzeugtyps U5 kein Problem dar. Beim U5-Wagen, der bald im Frankfurter Stadtbahnnetz dominieren wird, ist im Bereich der Kupplung ein Türabstand von etwa 8 Metern vorhanden. Genau in dieser Lücke liegt eine Unterbrechung des Bahnsteigs, um die Querung der Straße und den ungehinderten Zugang zu den Seitenstraßen zu ermöglichen. Hauszufahrten gibt es im Haltebereich nur an der Station Glauburgstraße. Diese können künftig von der Schwarzburgstraße über Anwohner- und Lieferzufahrten, die wie Rad- und Gehweg hinter dem neuen Bahnsteigbereich am Trog liegen, erreicht werden.

Einzelheiten zu den Planungsvorschlägen sind auf der Website der Initiative www.rettet-die-u5.de.vu zu finden.

Die Zukunft?

Die Mitglieder der Initiative hoffen, dass die neuen Ideen von der Stadtregierung aufgegriffen und als Alternative zu zwei von vielen Seiten ungewollten und problembehafteten Lösungen in die Untersuchung für eine sinnvolle Zukunft der U5 einbezogen werden, bevor irreversible Entscheidungen gegen das leistungsfähige Frankfurter ÖPNV-Netz beschlossen werden.

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